Du bist künstlerisch begabt und suchst einen Studiengang, der dein kreatives Potenzial ausschöpft? Dann ist ein Grafikdesign Studium genau das Richtige für dich. Hier lernst du, wie du Druckerzeugnisse, Werbemittel, Logos, Animationen oder elektronische Benutzeroberflächen ansprechend gestaltest. Denn dein Job als Grafikdesigner ist es, das Beste aus visueller Kommunikation herauszuholen – egal, ob in der Werbung, im Marketing oder PR-Bereich.

Inzwischen wird der Begriff Grafikdesign übrigens mehr und mehr von der Bezeichnung Kommunikationsdesign abgelöst. Ob und welche Unterschiede es im Detail gibt, da gehen die Meinungen noch auseinander. In der Praxis unterscheiden sich Grafikdesign- und Kommunikationsdesign-Studiengänge allerdings nicht voneinander. Vielmehr setzt jede Hochschule etwas andere Schwerpunkte, unabhängig davon, ob es sich nun um ein Kommunikations- oder Grafikdesign Studium handelt. Inhaltlich sehr ähnlich ist außerdem der Studiengang Mediendesign. Wer sich für ein Design-Studium im Medienbereich interessiert, sollte darum in allen drei Fachbereichen nach einer passenden Hochschule suchen. Eine weitere spannende – wenn auch viel speziellere – Alternative ist das Game Design Studium.
Ein Grafikdesign Bachelorstudium dauert sechs bis sieben Semester, wird von staatlichen und privaten Fach- und Kunsthochschulen sowie Akademien angeboten und schließt mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Wer will, kann im Anschluss noch einen Master in Kommunikationsdesign, Mediendesign oder visueller Gestaltung machen.
Den Bachelor Grafikdesign gibt es als...
- klassisches Vollzeitstudium: Du bist von Beruf Student, die Grafikdesign Vorlesungen erstrecken sich von Montag bis Freitag.
- duales Studium: Du arbeitest in einem Unternehmen und studierst gleichzeitig an einer Hochschule oder Berufsakademie. Die Arbeits- und Studienphasen wechseln sich entweder wöchentlich oder monatlich ab. (⇒ Hier gibt's mehr Infos zum dualen Studium)
- berufsbegleitendes Studium: Du gehst einem normalen Vollzeitjob nach und studierst, z.B. als Abendstudium oder Fernstudium, nebenbei. (⇒ Hier gibt's mehr Infos zum berufsbegleitenden Studium)
Alle Infos speziell zum Master inklusive aller Hochschulen und Studiengänge erfährst du in unserem gesonderten Artikel.

Das Grafikdesign Studium vermittelt dir das theoretische und praktische Know-how, das du für die professionelle Gestaltung von Printmitteln und digitaler Kommunikation brauchst. Eins jedoch vorab: Jede Hochschule und Akademie gestaltet das Studium etwas anders. Welche Vorlesungen, Seminare und Übungen angeboten werden und welche Schwerpunkte eventuell zur Wahl stehen, ist teils sehr unterschiedlich. Meist beginnen die Studiengänge mit theoretischen, gestalterischen und technischen Grundlagen des Grafikdesigns. Vermittelt wird neben Zeichen- und Drucktechniken vor allem die digitale visuelle Gestaltung am Computer sowie der Umgang mit für die Arbeit als Grafikdesigner relevanten Programmen (InDesign, Photoshop etc.). Auch Medientheorie oder BWL-Basics können auf dem Stundenplan stehen. Ab dem dritten, vierten oder fünften Semester kannst du häufig eine Vertiefung wählen und dich so zum Beispiel auf digitale Medien oder Print spezialisieren.
Folgende Inhalte können dich im Grafikdesign Studium erwarten
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Einführung in das Grafikdesign
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Zeichnen und Darstellungstechniken
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Illustration
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Fotografie
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Digitale Darstellungsarten
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Druckgrafik
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Buchbinden
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Typografie und Layout
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Editorialdesign
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Multimedia Design
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Web Design
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Audio, Video, Animation
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Kunstgeschichte
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Gestaltungstheorie
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Medientheorie
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Werbepsychologie
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Marketing und BWL-Grundlagen
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Corporate Identity / Corporate Design
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Projektmanagement
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Interaktions- und Interfacedesign (Gestaltung von Mensch-Maschinen-Schnittstellen und Benutzeroberflächen)
Manchmal ist ein Praxissemester im Studienverlauf vorgeschrieben. Dadurch verlängert sich die Studienzeit zwar insgesamt, dafür kannst du bereits während des Studiums bereits Praxisluft schnuppern.
Um Grafikdesign studieren zu können, brauchst du meist das Abitur oder Fachabitur. Doch auch ohne Abi kannst du unter bestimmten Voraussetzungen zum Bachelorstudium zugelassen werden. Ob und wie das an der Hochschule oder Akademie deiner Wahl möglich ist, erfährst du bei der dortigen Studienberatung.

Neben dem Erfüllen der formalen Voraussetzungen ist vor allem eins wichtig: Talent. Grafikdesign ist, genau wie Kommunikations- und Mediendesign, ein kreatives Studienfach. Künstlerische Begabung ist hier also ein absolutes Must-have. Das heißt natürlich nicht, dass du schon vor Studienbeginn sämtliche Grafikprogramme, Zeichentechniken & Co. beherrschen musst. Um deine generelle Eignung für das Fach zu prüfen, verlangen fast alle Hochschulen und Akademien aber bei der Bewerbung Arbeitsproben (die berüchtigte „Mappe“) und führen oft zusätzlich Eignungstest und Auswahlgespräche durch. Der Numerus Clausus (NC), also die Durchschnittsnote im Abitur bzw. Fachabitur, spielen hingegen keine oder nur eine geringe Rolle. Nähere Infos zu Bewerbungsverfahren, Mappenerstellung und Fristen bekommst du bei den einzelnen Hochschulen.
Mit dem Bachelor in Grafikdesign in der Tasche kannst du dich als Grafik- oder Kommunikationsdesigner in Agenturen und bei Unternehmen bewerben. Dort designest du dann Broschüren, Werbemittel, Logos, Layouts für Webseiten und andere visuelle Kommunikationsmittel. Manchmal bist du auch an der Konzeption und Umsetzung ganzer Kampagnen beteiligt.
Klassische Arbeitgeber sind zum Beispiel
- Marketingagenturen
- Werbeagenturen
- Kommunikations- und PR-Agenturen
- Kreativagenturen
- Medienagenturen
- Marketingabteilungen von Unternehmen
- Verlage
- Medienunternehmen
- Du selbst: nicht wenige Grafikdesigner arbeiten als Freelancer auf Auftragsbasis
Werbung, Medien und Kommunikation: Für Grafikdesigner typische Branchen sind leider nicht gerade für hohe Gehälter bekannt. Vertraut man gängigen Gehaltsvergleichsportalen im Internet, kann man je nach Bundesland, Unternehmensgröße und Berufserfahrung mit Gehältern zwischen etwa 2.300 und 3.400 Euro rechnen. Beim Berufseinstieg kann das Einstiegsgehalt auch darunter liegen.
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